ESO Einseitensensormessgerät ES 3.0

In Einseitensensormessgerät by HMS

Das Einseitensensormessgerät der Firma ESO arbeitet mit einer Reihe fest im Sensorkopf verbauter Helligkeitsdifferenzsensoren. (Sensor 1-3) Entsprechend der Triggerung(Messfrequenz 100 KHz) der ermittelten Helligkeitsdifferenzen kann durch eine Verschiebung und Korrelierung der Signalverläufe der zeitliche Versatz und somit auch die Geschwindigkeit des sich am Sensorkopf vorbeibewegenden Signalbildes zwischen den einzelnen Sensoren ermittelt werden.

Darüber hinaus ist durch die Schrägstellung der Sensoren 4 und 5 (0,4 °) eine Bestimmung des seitlichen Abstandes (maximaler Entfernungsbereich 0,1 – 18 Meter) des gemessenen Objektes zum Sensorkopf möglich. Bei der Überschreitung des eingestellten Geschwindigkeitsgrenzwertes wird dann die vorliegende Messsituation durch ein digitales Foto dokumentiert. Der Auslösezeitpunkt des Messfotos wird so gewählt, dass der Ursprung des detektierten Signals ca. 3 Meter nach dem Passieren des mittleren Sensors abgebildet wird. Da in aller Regel die Fahrzeugfront zuerst vom Messgerät erfasst wird, sollte die auch unmittelbar in Höhe dieser so genannten Fotolinie abgebildet sein.

Laut Gebrauchsanweisung reicht die bloße Anwesenheit eines Fahrzeuges im Messbereich aus um eine eindeutige Zuordenbarkeit zu gewährleisten, was diesseits jedoch im Hinblick auf die Transparenz der Messung aus wissenschaftlicher und technischer Sicht nicht nachzuvollziehen ist. Daher ist auch bei Einzelmessungen die Fotoposition auf Plausibilität hin zu überprüfen.

Neben der Dokumentation der 3 Meter (Foto-)Linie ist beim Aufbau des Messgerätes darauf zu achten, dass der Sensorkopf Fahrbahnparallel aufgestellt wird, da sich sonst die Messbasis verkürzt und so ein geringfügig zu hoher Messwert ermittelt wird. Schon hierbei stößt die Plausibilitätsprüfung an ihre Grenzen, da trotz einer geringfügig höheren Geschwindigkeit das Fahrzeug immer noch ca. 3 Meter nach dem Passieren des mittleren Sensors auf dem Messfoto abgebildet ist, da für die Abbildung der Fahrzeugfront an der Fotolinie wiederum eine Toleranz von +/- 30 Zentimetern besteht. Folglich ist auch bei plausiblen Fotopositionen eine kritische Überprüfung der Messrohdaten zur Wahrung der Rechtssicherheit für den Betroffenen vorzunehmen.

Bei der Auswertung der Messrohdaten können die Signalverläufe der einzelnen Sensoren grafisch dargestellt und anhand der Fahrzeugkonturen interpretiert werden. Darüber hinaus ist eine Auswertung der Messwertgüte und der Messwertgröße möglich, sodass der ermittelte Messwert exakt nachvollziehbar ist. In der Praxis konnte bereits mehrfach festgestellt werden, dass im Laufe der Messung geringere Messwerte, als der zur Anzeige gebrachte Geschwindigkeitswert, mit deutlich größerer Messwertgüte ermittelt werden können, sodass eine Reduzierung des Tatvorwurfs aus technischer Sicht gerechtfertigt werden kann.