Stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlagen messen nicht immer zuverlässig

In Messtechnik by HMS

Auf deutschen Straßen wird fleißig geblitzt, Jahr für Jahr dokumentieren die Messpersonen einige Millionen Fälle. Allein im vergangenen Jahr wurden rund drei Millionen Verkehrssünder erfasst. Auf diesem Weg fließen nicht unerhebliche Beträge in die Kassen der Städte, Gemeinden und Landkreise. Die jährlichen Gesamteinnahmen werden auf rund 100 Mio. Euro beziffert.
Doch nicht immer trifft es die richtigen Kraftfahrer. Es kommt immer wieder vor, dass auch Personen belangt werden, die sich strikt an die Verkehrsregeln gehalten haben. Grund sind Messfehler, die insbesondere bei mobilen Geschwindigkeitskontrollen sehr häufig auftreten. Fehler dieser Art treten zum Beispiel beim Einsatz von Laserpistolen oder Radarmessanlagen relativ häufig in Erscheinung. Eine kleine Fehljustierung kann bereits dazu führen, dass Verkehrsteilnehmern zu Unrecht ein Bußgeld auferlegt wird.

Selbst bei fest installierten Geschwindigkeits-Kontrollanlagen ist die Situation nicht viel anders. Auch dort kommt es immer wieder zu fehlerhaften Messungen, d.h. es werden Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit dokumentiert, obwohl sie tatsächlich nicht vorgelegen haben. Hinzu kommt, dass immer mehr einst mobile Messanlagen stationär eingesetzt werden, sodass sich deren Fehlerpotential weiter ausbreitet. Viele der Betroffenen trauen sich in solchen Fällen nicht, Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einzulegen. Dabei kann sich eine solche Vorgehensweise sehr wohl lohnen.

Ein fachkundiger Blick auf die konkreten Messdaten gestattet es, potentielle Messfehler zu ermitteln. Ist ein Gerät falsch justiert, sind Falschmessungen nicht ungewöhnlich. In solch einem Fall ist es den Gemeinden sowie ihren Servicepartnern aus der Wirtschaft nicht gestattet, gegen die vermeintlichen Geschwindigkeitsüberschreitungen vorzugehen. Doch oftmals halten sie sich nicht daran. Sie wissen aus Erfahrung, dass Geschwindigkeitsmessungen nur in relativ wenigen Fällen durch Experten für Verkehrsmesstechnik überprüft werden. Außerdem sind die erwarteten Einnahmen fest in die Haushalte eingeplant.

Gerade weil so häufig falsch gemessen wird, stehen die Chancen, erfolgreich gegen Bußgeldbescheide vorzugehen, sehr gut. In den vergangenen Jahren konnten über entsprechende Gutachten etliche Fehlmessungen eindeutig belegt werden. Besonders die Richter an den Amts- und Oberlandesgerichten sind mittlerweile gut informiert und wissen daher genau, wie häufig verfälschte Messergebnisse in der Praxis auftreten.