Schlechte Karten für Motorradfahrer bei mobilen Kontrollen

In Messtechnik by HMS

Einige Gemeinden und Landkreise setzen bevorzugt auf mobile Geschwindigkeitskontrollen, weil somit fortlaufende Standortwechsel möglich sind und ein größerer Überraschungseffekt besteht. In anderen Worten: Es werden insgesamt mehr Kraftfahrer überrascht, was wiederum zu höheren Einnahmen durch die Bußgelder führt.

Doch gerade im Rahmen mobilen Geschwindigkeitskontrollen werden längst nicht alle Verkehrsteilnehmer die zu schnell fahren überführt. Es sind vor allem Motorradfahrer, die sich vergleichsweise gut aus der Affäre ziehen können. Grund ist die Tatsache, dass üblicherweise von vorne geblitzt wird und somit keine Feststellung der Fahrzeugkennzeichen möglich ist.
Die Hersteller der Geschwindigkeits-Kontrollanlagen haben deshalb neue Lösungen entwickelt. Moderne Technologien gestatten es, in beide Richtungen zu blitzen. Damit ist allerdings nicht zwangsläufig gemeint, dass zwei Fahrtrichtungen gleichzeitig überwacht werden können. Vielmehr besteht die Möglichkeit, Fahrzeuge entweder von vorne, oder alternativ von hinten oder gleichzeitig von vorne und hinten zu blitzen. Dementsprechend lassen sich auch zu schnelle Motorradfahrer sicher identifizieren.

Auf diese Technologie greift auch der Landkreis Stade zurück. Der Kreis hat im Rahmen einer erst kürzlich getätigten Investition einen mit modernster Messtechnik ausgestatteten Transporter für rund 80.000 Euro erworben. Aufgrund dieser Investition können die Messbeamte nicht nur in zwei Richtungen blitzen, sondern dabei auch gestochen scharfe Bilder machen. Eine Live-Bild Technologie ermöglicht es, die Kameras an jedem Einsatzort exakt abzustimmen.

Insgesamt hat der Kreis Stade zwei Wagen für mobile Geschwindigkeitskontrollen im Einsatz. Die Messbeamte sind täglich im Dienst, was zu entsprechend vielen Feststellungen führt. Allein im vergangenen Jahr wurden über 25.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen dokumentiert – und das nur mit den mobilen Anlagen. Die stationären Blitzer haben rund 19.000 weitere Fälle festgehalten. Damit hat der Kreis insgesamt rund 1,85 Mio. Euro an Bußgeldern eingenommen.